Biennale Gherdëina 7, 2020 (Südtirol)

18. Aug. 2020 in Biennalen

Myfanwy MacLeod, Fallen (Adam & Eve), Biennale Gherdëina 2020. Foto Ewin K. Bauer

Myfanwy MacLeod, Fallen (Adam & Eve), Biennale Gherdëina 2020. Foto Ewin K. Bauer

Noch im Juni war die Lage unklar, im Juli stand es dann fest: Die Biennale Gherdëina 7 findet statt. Gegründet als Parallelprojekt zur 7. Manifesta 2008, war die Veranstaltung in St. Ulrich in Gröden (Südtirol) Anfangs ein kleine, lokale Veranstaltung mit weniger als zehn Künstler*innen. Das änderte sich 2016 mit der Berufung des renommierten Kurators Adam Budak. Damit startete eine Internationalisierung, die jetzt zur 7. Ausgabe 2020 gut 30 Künstler*innen aus 16 Ländern unter dem Titel „- a breath? A name? – the ways of worldmaking” vereint. Themen sind dabei u.a. „Prozesse von Weltschöpfung“ und „Ökologie der Anderen“.

Maria Papadimitriou, Disco for one, Installation. Biennale Gherdeina 7, 2020

Maria Papadimitriou, Disco for one, Installation. Biennale Gherdeina 7, 2020

Anliegen der Biennale Gherdëina ist es, die lokale (Holzschnitz-)Kultur, Natur und zeitgenössische Kunst zusammenzubringen, was in dieser Ausgabe  vor allem in der Ausstellung im Trenker Sall vielfältig und durchaus auch humorvoll geschieht.

Lichtarbeit von Marnella Senatore auf der Fassade des Trenker Saals; davor Ingrid Hora, Palindrome. Biennale Gherdëina 7 2020 . Foto Erwin K. Bauer

Lichtarbeit von Marinella Senatore auf der Fassade des Trenker Saals; davor Ingrid Hora, Palindrome. Biennale Gherdëina 7 2020 . Foto Erwin K. Bauer

Ausstellungsansicht Biennale Gherdëina 7 2020, Foto Ph.-T. Sorvillo / L. Guadagnini (Paloma Varga Weisz, Bois Dormant – Cabinet 2, 2015 (Courtesy of the artist and Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf), Agnieszka Brzeżańska, Sound Sculpture, 2018 (Courtesy of the artist and Galeria BWA, Warsaw), Agnieszka Brzeżańska, Ludgarda Sienko, World National Park, 2019, and Paolo Icaro, Forma Di Spazio, Zig – Zag, 1967 (Courtesy of the artist and P420 Gallery, Bologna)

Ausstellungsansicht Biennale Gherdëina 7 2020, Foto Ph.-T. Sorvillo / L. Guadagnini (Paloma Varga Weisz, Bois Dormant – Cabinet 2, 2015 (Courtesy of the artist and Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf), Agnieszka Brzeżańska, Sound Sculpture, 2018 (Courtesy of the artist and Galeria BWA, Warsaw), Agnieszka Brzeżańska, Ludgarda Sienko, World National Park, 2019, and Paolo Icaro, Forma Di Spazio, Zig – Zag, 1967 (Courtesy of the artist and P420 Gallery, Bologna)

Zweiter zentraler Ort der Biennale ist die Fußgängerzone, wo etwa Myfanwy MacLeod (Kanada) die traditionelle Holzschnitzerei überspitzt: Sie ließ die kleine, im örtlichen Museum ausgestellte Holzskulptur „Adam & Eva“ als Monumentalversion nachbilden – was sofort zum Touristen-Selfie-Hit wurde und einen krassen Kontrast zu der teilweise allzu lieblichen Architektur bildet.
Erstmals führt die Biennale auch in die Nachbargemeinde Wolkenstein. Für „A Tree Mirrored“ ließ Henrik Hakansson (Schweden) einen eigens gepflanzten Baum mit einer Spiegelfläche umgeben – ob der Baum die dadurch entstehende, geballte Hitze überleben wird?

Paulina Orlowska, Slavic Goddesses and the Ushers, Performance beim Teatro Pilat, Biennale Gherdëina 7 2020 . Foto Erwin K. Bauer

Paulina Orlowska, Slavic Goddesses and the Ushers, Performance beim Teatro Pilat, Biennale Gherdëina 7 2020 . Foto Erwin K. Bauer

Am Eröffnungsabend fand Paulina Olowskas (Polen) „Slavic Goddesses and the Ushers“ als atemberaubend schöne Performance oben im Teatro Pilat oben am Berg inmitten der Dolomiten statt. In surreale Gewänder gekleidete Göttinnen stiegen langsam zum Sound von Sergei Tcherepnin aus dem Wald die Wiese hinunter.

Eröffnungsabend Biennale Gherdëina 7 2020. Foto Erwin K. Bauer

Eröffnungsabend Biennale Gherdëina 7 2020. Foto Erwin K. Bauer

 

Henrik Håkansson, A Tree Mirrored (Pinus Cembra), 2020. Installation. Courtesy of the artist and Galleria Franco Noero, Torino. Ph. T.Sorvillo L.Guadagnini

Henrik Håkansson, A Tree Mirrored (Pinus Cembra), 2020. Installation. Courtesy of the artist and Galleria Franco Noero, Torino. Ph. T.Sorvillo L.Guadagnini

(Biennale Gherdëina, 8.8.-20.10.2020, Val Gardena, Dolomiten)

veröffentlicht in: Kunstforum online, 11.8.2020