Alma Heikkilä, Künstlerin der Kiasma Commission by Kordelin

17. Mrz. 2019 in Ausstellungen, News

Alma Heikkilä, In a good mood (Detail), 2017 © Courtesy the artist

Alma Heikkilä, In a good mood (Detail), 2017 © Courtesy the artist

Mikroorganismen, Bakterien, Insekten, Pilze – das Formenvokabular von Alma Heikkiläs Bildern kreist um nichtmenschliche Lebensformen. Ihre großformatigen Leinwände aus Plastikfolien behandelt sie mit Kleber, montiert kleine Gipsformen hinein und übermalt manche Flächen, um den Eindruck von Moos, von Baumstrukturen oder sogar von Luft zu erzeugen. Es sind überdimensional angelegte Mikrokosmen, die die 1984 geborene, finnische Künstlerin für ihre Solo-Ausstellung im Museum Kiasma schuf – Welten, die vom Zusammenleben der Menschen mit anderen Lebewesen handeln.

Alma Heikkilä, Courtesy KIASMA

Alma Heikkilä, Courtesy KIASMA

Heikkilä ist die zweite Künstlerin der 2018 gegründeten Kiasma Commission by Kordelin. Der fast einhundert Jahre alten, finnischen Kordelin Stiftung stehen jährlich 5 Millionen Euro zur Verfügung, die an Kultur- und Wissenschaftsprojekte verteilt werden. Für die Kunst suchten sie vor zwei Jahren ein nachhaltigeres Konzept, dass sie in der Kooperation mit Kiasma fanden.

Kiasma, Helsinki

Kiasma, Helsinki

Das 1998 im Herzen Helsinkis eröffnete Haus gehört zum Finnischen Nationalmuseum und ist gänzlich auf junge, zeitgenössische Kunst der Region spezialisiert. Während die Geförderten von der Stiftung ein Honorar von 20.000 Euro erhalten, sieht der weitaus umfassendere zweite Teil eine Unterstützung im Wert von rund 100.000 Euro durch das Museum vor, das Materialien, Anmietung eines Ateliers, Ausstellung, Katalog und Pressebetreuung umfasst. Dafür geht die gesamte Ausstellung abschließend in die Sammlung des Museums über – und im günstigsten Fall später als Leihgaben auf Reisen. 2020 endet die Kooperation mit der Kordelin Stiftung, dann muss Kiasma einen neuen Partner finden. Das Honorar investierte Heikkilä übrigens in den Ankauf eines 11 Hektar großen Waldes. Sie ist Gründungsmitglied von Mustarinda, eine Gruppe von Künstlern und Wissenschaftlern, die eine „ökologische Umbildung der Gesellschaft“ anvisieren und den Austausch der Disziplinen fördern. Den Wald möchte sie dafür als Forschungsfeld nutzen.