Ende der art berlin

11. Dez. 2019 in News

Ein Bild aus der Frühphase: 1924 - Der Andrang auf der Frühjahrsmesse ist groß. Foto Köln Messe

Ein Bild aus der Frühphase: 1924 – Der Andrang auf der Frühjahrsmesse ist groß. Foto Köln Messe

Beginnt es jetzt, das so oft angekündigte Messe-Sterben? Gerade kam die Pressemeldung, dass die art berlin nach nur 3 Ausgaben „bis auf Weiteres“ eingestellt wird. Erst vor wenigen Monaten wurde die Code Art Fair in Kopenhagen eingestellt, wenig später war auf Nachfrage zu erfahren, dass die von Will Ramsay und Giorgio Pace geplante Kunstmesse SOMMET erst gar nicht starten wird. Zunächst für den Winter 2019 geplant, sollte Sommet im Maloja Palace im Engadin stattfinden, wurde  dann auf 2020 verschoben und ist mittlerweile ganz still fallengelassen worden.
Als Gründe für ein zu erwartendes Schrumpfen des Messekalenders werden viele Gründe gennant: das viel zu große Angebot; die Müdigkeit der Sammler, eine Messe nach der anderen abzuhaken; ausbleibende Verkäufe, und sicher auch Überforderung der Galeristen. Mit dem Aus für die art berlin kommt jetzt noch ein Grund hinzu: „Planungsunsicherheit“, wie es in der Pressemeldung heißt. Und im Hintergrund unbedingt auch: enorme Verärgerung der Galerien wg. fehlender Verkäufe.
Hier die Meldung: „Die Koelnmesse stellt bis auf Weiteres die Durchführung der Kunstmesse art berlin ein, die im September 2019 zum dritten Mal als Fair for Modern and Contemporary Art im Flughafen Tempelhof stattgefunden hat. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind die aktuellen Rahmenbedingungen in Berlin, die insbesondere Planungssicherheit vermissen lassen.
„Aufgrund des großen Engagements aller Beteiligten in den vergangenen Jahren bedauern wir diesen Schritt sehr“, kommentiert Gerald Böse, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse. „Unser Dank gilt dem art berlin-Team unter Leitung von Maike Cruse, das unter den gegebenen Voraussetzungen hervorragende Arbeit geleistet hat.“
„Allerdings“, so Böse weiter, „sehen wir momentan unter den gegebenen Bedingungen in Berlin keine Möglichkeit eine Veranstaltung zu realisieren, die unseren Vorstellungen gerecht wird.“ So sei die weitere Nutzung des Standorts Tempelhof ab 2020 nicht gesichert und schließlich das finanzielle Ergebnis der bisherigen Veranstaltungen für die Koelnmesse nicht befriedigend gewesen. „Unsere Konzentration gilt nun mehr denn je den Kunstmessen am Standort Köln.“

Über die Koelnmesse:
Mit weltweit rund 850 Mitarbeitern setzte die Koelnmesse 2018 über 337 Millionen Euro um und peilt 2019 erstmals mehr als 400 Millionen Euro an. Als Citymesse mitten in Europa bespielt sie das drittgrößte Messegelände in Deutschland und ist mit 384.000 m² Hallen- und Außenfläche unter den Top Ten der Welt. Die Koelnmesse organisiert und betreut jedes Jahr rund 80 Messen, Gastveranstaltungen und Special Events in Köln und in den wichtigsten Märkten weltweit. Mit ihrem Portfolio erreicht sie über 55.000 Aussteller aus 126 Ländern und über 3,2 Millionen Besucher aus mehr als 200 Nationen. Bis 2030 investiert die Koelnmesse mit dem umfangreichsten Investitionsprogramm ihrer Geschichte rund 700 Millionen Euro in die Zukunft des Geländes.