Manifesta 13 in Marseille: künstlerisches Team für 2020

17. Dez. 2018 in News

Marseille. Fort Saint-Jean, Foto Christophe Finot, wikimedia

Marseille. Fort Saint-Jean, Foto Christophe Finot, wikimedia

Im August 2018 gab Manifesta 13 die Leitung des niederländischen Architekten/Urbanisten Winy Maas und sein Rotterdamer Büro MVRDV für die Research-Studien im Vorfeld der Biennale in Marseille bekannt. Jetzt steht auch das künstlerisch-kuratorische Team für die Biennale 2020 in Marseille fest.

„Manifesta 13 (7. Juni – 1. November 2020) wird denselben innovativen Anspruch, wie er in Palermo erstmalig eingeführt wurde, auch in Marseille vertreten. Eine tiefgreifende urbane Studie ging hier der Benennung der vier interdisziplinär arbeitenden Creative Mediators voraus, die dann wiederum eng zusammenarbeiteten, um die Biennale wirklich in das soziale, kulturelle und politische Gewebe der Stadt Palermos einzubinden.

Dieses Modell soll nun fortgesetzt werden in Marseille – mit der Intention, die Stadt zu erschließen und einen konkreten nachhaltigen Effekt zu hinterlassen, so wie es in Palermo erfolgreich erreicht wurde. Dies ist das erste Mal, dass es eine Ausgabe der Biennale in Frankreich gibt. Die exakte Spiegelung der aktuellen geo-politischen Veränderungen, denen sich sowohl ganz Europa wie auch Frankreich selbst gegenübersehen muss, und die spezifische Rolle Marseilles als Stadt vieler Widersprüche machen die südfranzösische Metropole zu dem perfekten Ort, um die nomadisierende europäische Biennale 2020 auszurichten.

Dem künstlerischen Team für die Manifesta 13 gehören an:
– Kuratorin Alya Sebti (Marokko), Direktorin der Berliner ifa Galerie, Gastkuratorin der 13. Dak’Art. Biennial of Contemporary African Art (2018) und künstlerische Direktorin der 5. Marrakesh Biennale
Architektin Marina Otero Verzier (Spanien), Direktorin für Forschung und Entwicklung am Het Nieuwe Instituut im niederländischen Rotterdam
– Kuratorin Katerina Chuchalina (Russland), Chef-Kuratorin der V-A-C Foundation in Moskau und Venedig
– Kurator Stefan Kalmár (Deutschland), Direktor des ICA in London, zuvor Direktor des Artists Space New York City wie auch des Kunstvereins München; lebte 12 Jahre in Marseille

Die Manifesta Direktorin Hedwig Fijen zu der Entscheidung: „Als Fortsetzung der thematischen Ausrichtung und des in Palermo erfolgreich praktizierten Modells haben wir nach einer anderen südlich-mediterranen, historisch wichtigen und für die Idee Europas relevanten Stadt gesucht, die uns erlaubt, uns für die im 21. Jahrhundert so dringlichen globalen wie lokalen Themen zu engagieren. Die Second City von Frankreich scheint immer als „Outsider-Stadt“ positioniert gewesen zu sein – charakterisiert von vielen Widersprüchen, angefangen damit, dass sich viele Bürger zunächst als Marseiller und dann erst als Franzosen verstehen. Doch genau deshalb bietet Marseille mit dem starken Multi-Kulturalismus einer bedeutenden Hafenstadt und all ihrer Komplexität und ihren Konflikten eine perfekte Plattform, um zu erproben, wie Marseille, ja wie Frankreich und Europa den wichtigsten Konflikten unserer heutigen Zeit begegnet. Das soeben bekannt gegebene künstlerische Team hat unser vollstes Vertrauen, um eine kritische Auseinandersetzung gegenüber dem aktuellen Zustand in Europa – und zugleich eine künstlerische Vision zu entwickeln, wie wir auf globale Themen schauen können – durch den Blick, den wir auf Marseille richten.“

(Pressemitteilung)