Kaiserring Goslar 2016: Jimmie Durham

16. Sep. 2016 in News

Jimmie Durham, Various Elements from the Actual World, 2009 sculpture

Jimmie Durham, Various Elements from the Actual World, 2009

Jimmie Durham erhält den Goslarer Kaiserring des Jahres 2016, den seit 1975 vergebenen, undotierten, aber sehr renommierten Preis für zeitgenössische Kunst. Der 75-jährige US-amerikanische Künstler, Dichter und Aktivist, der heute in Berlin lebt, gilt international als bedeutender Künstler der Gegenwart. Jimmie Durham wird den Kaiserring am 8. Oktober 2016 in Goslar entgegen nehmen. Der Kaiserring wird jeweils einzeln angefertigt, ist ein goldgefasster Aquamarin mit dem von unten eingravierten Bildnis von Kaiser Heinrich IV. Erster Preisträger war Henry Moore, es folgten u.a. Joseph Beuys (1979), Willem de Kooning (1984), Christo (1987), Nam June Paik (1991), Cindy Sherman (1999), David Lynch (2010), Boris Mikailov (2015).

immie Durham. Foto: Anno Dittmer/ Faceland Berlin

immie Durham. Foto: Anno Dittmer/ Faceland Berlin

„Das vielschichtige Werk von Jimmie Durham – Skulpturen, Installationen, Malerei, Zeichnungen, Performances, Videos und Fotografien – kann keiner künstlerischen Bewegung zugeordnet werden, so die Kaiserring-Jury in ihrer Begründung. Im Prozess der Zusammen- und Gegenüberstellung von Werkstoffen und Objekten ergeben sich „unerwartete Assoziationen, welche die Sicht auf die Realität mit Schafsinn und Humor verändern“, heißt es weiter. „Durham lässt sich vom Zufälligen und Diskontinuierlichen leiten, die jeder Existenz zugrunde liegen und kreiert erstaunliche Assoziationen aus Fragmenten persönlicher und kollektiver Geschichte.“ 1940 in den Vereinigten Staaten geboren, profiliert sich Jimmie Durham in den 1970er und 1980er Jahren als historischer Kämpfer für die Zivilrechte der amerikanischen Ureinwohner.
Seit 1994, nach seinem Umzug nach Europa (das er Eurasien nennt), stellt er seine Arbeit in eine allgemeinere und weniger autobiographische Perspektive und nähert sich kritisch den ideologischen Systemen an, die unser Verhältnis zur Welt strukturieren. Durham interessiert sich zunehmend für die Beziehung zwischen Monumental-Architektur und einem hierarchisch aufgebautem Staatsgefüge, in welchem der Architekt die Macht innehat, eine Stadt zu bauen oder zu zerstören, und somit das Leben der Bürger zu bestimmen. Als Metaphern seiner Anfechtung des vorherrschenden Systems verwendet er in einer bestimmten Werkphase immer wieder Steine.“ (Pressemeldung)

Kaiserring Goslar

Kaiserring Goslar

JURY: Wulf Herzogenrath, Direktor der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste Berlin (Juryvorsitzender); Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Penelope Curtis, Direktorin des Museums Calouste Gulbenkian, Lissabon; Fabrice Hergott, Direktor des Musée d’art moderne de la Ville de Paris; Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie Berlin; Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseums Liechtenstein, Vaduz; Susanne Pfeffer, Direktorin/Artistic Director des Fridericianums, Kassel (sowie Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk; Erster Stadtrat Burkhard Siebert, Fachbereiches Kultur und Bürgerservice der Stadt Goslar; Ratsherr Martin Mahnkopf, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Stadtgeschichte der Stadt Goslar; Ratsfrau Dorothée Prüssner, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Stadtgeschichte der Stadt Goslar ; Museumsdirektorin Dr. Bettina Ruhrberg, Mönchehaus Museum und Verein zur Förderung Moderner Kunst; Werner Otte, Vorsitzender des Vereins zur Förderung Moderner Kunst (ab 2017: Florian Haacke)