Parallel zur 8. Art Dubai findet auch heuer wieder die SIKKA statt, eine „Art Fair“ in der Al Fahidi Neighbourhood, dem historischen Altstadtviertel Dubais. Aus einem open call wurden 50 KünstlerInnen ausgewählt, die teilweise hier einige Zeit als Stipendiaten arbeiteten. Ist ja alles okay – aber warum findet diese Veranstaltung, auf der es gar nichts zu kaufen gibt, unter dem Begriff ´Kunstmesse´ parallel zur Art Dubai statt?
10 Tage lang werden die Dinge in den kleinen Häusern dieses verwinkelten Viertels gezeigt. Die letzten 3 Jahre war es eine, nun: exotische Ausstellung. Aber heuer wurde die Menge drastisch erhöht – und das Niveau ist erschreckend niedrig, Kitsch, Klischees, manches richtig grässlich. Mag ja okay sein, zum Üben oder was auch immer, aber warum parallel zur hochprofessionellen und qualitativ überzeugenden Art Dubai? Warum wird die Pressetruppe dorthin geführt – als Kontrastprogramm?
Eine moslemische Südkoreanerin, die hier ihren Stipendienaufenthalt für die Suche nach ihrer kulturellen Identität verwendete. ist wohl nicht sehr weit gekommen. Ist schon erschreckend, wieviel mit dem Begriff ´Kunst´ so alles ummantelt wird. „In just four years, Sikka has become the definitive platform for the grassroots art movement of the UAE“, umschreibt es Saeed Al Nabouda, Generaldirektor von Dubai Culture. „It features multidisciplinary initiatives and ensembles that celebrate the newest trends in arts.“ Neue Trends? Wenn der Pfad zur Banalität ein Trend ist, dann stimmt diese Aussage. Man könnte ja einfach den Begriff ´art´ durch ´community´ und ´fair´ durch ´event´ ersetzen, dann wäre das alles keiner Rede wert: Sikka – das heißt ´enge Gasse´ und beschreibt das Areal perfekt – also Sikka Community Event. Das tut dann dem Begriff ´Kunst´ nicht so weh.
Viel besser geht es übrigens dem Design-Begriff auch nicht – was es da so alles auf den Design Days Dubai zu finden gibt: eine umgekippte Kirche als Schrank, präsentiert inmitten eines historischen Zimmers aus einem Wiener Palais:
Einige Stände weiter, vorbei an viel Gold und Gold und Marmor, dann einmal Silber: ein kleines Erwin Wurm-Auto, ein Fat Car aus Silber – hervorrangend gearbeitet, aber warum denn jetzt auch noch als Mini aus Silber? Daneben ein Holzbrett mit silbernen Pilzen, Entwerfer: Wolfang Joop. Alles geht. Hauptsache es glänzt.
Sikka Art Fair bis 25.März 2014; Design Days Dubai bis 21.März 2014