Seit 2018 wird das neue Museum des französischen Sammlers Francois Pinault in Paris renoviert. Nach Palazzo Grassi und Punta della Dogana in Venedig wird es der dritte Standort für seine Sammlung. Im Januar 2021 soll die Eröffnung folgen.
Ähnlich wie in Venedig ist es auch in Paris ein historischer Ort: das Gebäude der Bourse de Commerce (Handelsbörse) im Viertel Les Halles im Zentrum der französischen Hauptstadt, nur wenige Gehminuten vom Louvre entfernt. Zunächst als Getreidehalle mit offenem Innenhof gebaut, kam später eine 38 Meter hohe Kuppel aus Eisen dazu, die 1838 Fenster erhielt. 1873 wurde die Halle geschlossen und 1888 als Warenbörse wiedereröffnet. Nach einer umfassenden Renovierung fanden hier auch kleinere Messen und Ausstellungen statt, bis die Börse 1998 geschlossen wurde. 2017 kündigte Pinault die Umwidmung in ein Museum für seine Sammlung an.
Wie schon in Venedig beauftragte Pinault auch in Paris den Stararchitekten Tadao Ando mit der neuen Adaptierung als Museum. Er habe in dem denkmalgeschützten Rundbau „einen neuen Raum geschaffen, der sich perfekt in den bestehenden einfügt, um dem gesamten Volumen (…) neues Leben einzuhauchen“, beschreibt Ando es: einen nach oben offenen Zylinder im Inneren des Gebäudes, auf dessen 3000 Quadratmetern der Innen- und Außenflächen genug Raum für Kunst ist.
Monatelang wurden an der Innenwand der großen Kuppel in 20 Meter Höhe die historischen Panoramafresken aus dem 19. Jahrhundert restauriert. Das Fresko thematisiert die Handelsbeziehungen zwischen den Kontinenten und kann jetzt über einen Rundgang auf der Oberseite erstmals aus der Nähe gesehen werden. Am 23. Januar 2021 soll die Eröffnung sein. Pinault: “I am delighted with the upcoming opening of the Bourse de Commerce. Not only will it add to the European landscape of institutions devoted to presenting contemporary art, but after the difficult year experienced by France and the world in 2020, it will contribute to the renaissance of the Parisian cultural sphere.”