Am 28. Mai wird die 3. Vienna Biennale eröffnen. Gegründet 2015, steht diese Veranstaltung unter einer klaren Forderung: Wenn wir eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft wollen, dann brauchen wir einen radikalen Wandel unserer Einstellungen und Werte. Dafür setzt die Vienna Biennale nicht nur auf die bildende Kunst, sondern gleichermaßen auf die Architektur und auf Design. Stand die 1. Ausgabe 2015 unter dem Titel „Ideen für Veränderungen“, die 2. Vienna Biennale 2017 unter „Roboter. Arbeit. Zukunft“, so heißt es jetzt „Schöne Neue Werte. Unsere Digitale Welt gestalten“.
8 KuratorInnen werden 9 Ausstellungen mit insgesamt 180 Teilnehmern plus einer Konferenz gestalten. Auf der Ankündigungs-PK am 22. März sprach Biennale-Gründer und Direktor des MAK Christoph Thun-Hohenstein von einer „neuen Avantgarde in Design, Architektur und Kunst“, die „effektive Beiträge für den positiven Wandel und strukturelle Dialoge mit Wirtschaftsvertretern“ leisten kann – und die wir dringend benötigen, um uns den neuen Herausforderungen unserer Welt zu stellen. „Wir leben in einer neuen Moderne. Wir müssen diese Moderne gestalten, und dafür brauchen wir die Kreativen.“ Ist es nicht sehr heikel, in der bildenden Kunst von Avantgarde zu sprechen? Gilt dieser militärische Begriff nicht als unpassend und gestrig, da es nicht mehr um Landnahme geht? Thun-Hohenstein grenzt es ein: „In der Kunst ist es etwas undurchschaubar, aber auch da brauchen wir neue Ansätze.“
Gerald Bast, Rektor der Universität für Angewandte Kunst und Mitveranstalter der Biennale: „Wir brauchen den Avantgarde-Anspruch, um den bestehenden Verhältnissen etwas entgegen zu setzen. Wir stellen den Anspruch, etwas zu verändern.“ Gemeinsam ist allen Projekten, dass das „Fieberstadium der Erde“ (Thun-Hohenstein) geheilt werden muss. AZW-Direktorin Angelika Fitz: „Es gibt keinen Planeten B“, die Architektur kann zumindest eine „gebaute Verteilungsgerechtigkeit“ beisteuern. Sie schlägt Schnittstellen zwischen Experten- und Erfahrungswissen vor und kündigt für die geplante Konferenz einen Vortrag der renommierten pakistanischen Architektin Yasmeen Lari an: In den 1960ern eine Pionierin der brutalistischen Architektur, baut sie heute mit traditionellen Bautechniken katastrophensichere Wohn- und Gemeinschaftsbauten. Mit mobilen Trainerteams werden vor allem Frauen zu „Barfuß-Unternehmerinnen“ ausgebildet. Rund 40.000 Häuser sind fertiggestellt. „Changing Values“ heißt die Konferenz, die am 6./7. September im AZW stattfinden wird. Eröffnung der 3. Vienna Biennale ist am 28. Mai 2019.
* Uncanny Values, Künstliche Intelligenz & Du. Ausstellung MAK
* Change Was Our Only Chance, Projekt der Universität für Angewandte Kunst Wien
* MAK Design Labor Neuaufstellung
* Klimawandel. Kooperation MAK u. Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
* Future Factory, Urbane Produktion neu denken. Projekt Wirtschaftsagentur Wien, MAK und Ottakringer Brauerei
* Space and Experience. Architektur für ein besseres Leben. MAK in Kooperation mit Wienerberger
* Hysterical Mining, Ausstellung Kunsthalle Wien
* Zukunftsstadt Aspern. Kooperation MAK und Wien 3420
* Human by Design, Ausstellung des Slovak Design Center
* Konferenz Changing Values, Kooperation MAK, Slovak Design Center und AZW