Die Choreographin und Performerin Florentina Holzinger wird Österreich auf der 61. Biennale Venedig 2026 vertreten, wurde jetzt bekanntgegeben.
Bevor die nächste Regierung in Österreich entschieden ist, gab der noch Noch-Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) jetzt die Entscheidung für den Österreich-Beitrag der 61. Venedig Biennale 2026 bekannt: Florentina Holzinger, 1986 in Wien geborene Choreographin mit Freude an spektakulären Bühnen-Projekten, in denen sie Hochkultur mit Entertainment gerne provokant vermischt. Vorgeschlagen wurde ihr Beitrag von der in Berlin am Gropius Bau tätigen Performance-Kuratorin Nora-Swantje Almes.
54 Vorschläge waren eingereicht worden, fünf wählte die unabhängige Jury in eine Shortlist und entschied sich dann einstimmig für Florentina Holzingers Projekt „Seaworld Venice“. „Wasser in Bezug auf Körper“ wird ihr Thema sein, wie sie auf der Pressekonferenz am 9.Januar erklärte, „die Menschen könnten nass werden.“ Denn sie will in partizipatorischen Aktionen ihren Beitrag vom Pavillon bis in die Lagune ausweiten. Dafür arbeitet sie mit einem Team aus Performer:innen, Musiker:innen, Stunt-Kordinator:innen und Produzent:innen zusammen – waghalsige Stunts gehören zu ihrem fixen Repertoire in ihren bisherigen Theaterstücken. Ebenso Nacktheit: „Mich interessiert, welche Konnotationen ein weiblich gelesener nackter Körper auf der Bühne mit sich bringt“, erklärte sie im Interview mit der taz im Januar 2023. „Ich bin an Grenzen interessiert.“
600.000 Euro budgetiert die Republik Österreich dafür – Beitrag und Entscheidung werden in den nächsten Tagen rechtsverbindlich per Vertrag vereinbart. Daran wird eine nächste Regierung kaum etwas ändern können, betont Kogler.
„Ich liebe Konfrontation!“
Aber wie wird Florentina Holzinger in Venedig mit einer dann wohlmöglichen rechten Regierung umgehen? „Das ist eine Verantwortung, die ich zu nutzen weiß.“ Sie nennt es „eine enorm coole Situation, mit einer radikal feministischen Situation 2026 Österreich zu vertreten. Ich suche und liebe Kommunikation und Konfrontation“. Und schließt mit der Aussicht: „Ich werde alle zum Tauchgang einladen.“ Vizekanzler Kogler: „Möglicherweise brauchen wir genau diese Art von Kunst in dem nächsten Jahr mehr als jetzt.“
61. Biennale Venedig 2026